Das Klimaschutzprogramm 2030 und seine Auswirkungen

Das Klimaschutzprogramm 2030 und seine Auswirkungen
29. Oktober 2019 |

Das EWI hat berechnet, wie sich die finanziellen Belastungen für unterschiedliche Haushalte verändern.

Am 9. Oktober 2019 hat die Bundesregierung das Klimaschutzprogramm 2030 beschlossen. Herzstück ist ihr zufolge die CO2-Bepreisung fossiler Energieträger im Verkehrs- und Gebäudesektor. Der CO2-Preis wird direkten Einfluss auf die Endverbraucherpreise haben und Heiz- und Kraftstoffe verteuern. Auf der anderen Seite profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher aber von einer etwas niedrigeren EEG-Umlage und einer höheren Pendlerpauschale.

Was heißt das konkret? Das EWI hat berechnet, wie Haushalte be- oder entlastet werden – anhand von drei konkreten Beispielen. Der Fokus liegt auf den Kosten für Strom, Heiz- und Kraftstoffe sowie einer möglicher Entlastung über die Pendlerpauschale.

Für die drei Haushalte beziffert das EWI diese finanziellen Auswirkungen:

  • Eine 3-Personen-Familie, die in einem unsanierten Einfamilienhaus mit alter Ölheizung lebt und in der eine Person eine kurze Strecke mit dem Auto zur Arbeit pendelt, wird durch das Klimaschutzprogramm stärker belastet. Die gestiegenen Heiz- und Kraftstoffkosten sorgen dafür, dass die Kosten des Haushalts im Jahr 2021 durch das Klimapaket insgesamt um 55 Euro höher sind, im Jahr 2025 um 201 Euro höher.
  • Eine einkommensstarke Familie, in der zwei Personen mit dem Auto zur Arbeit pendeln und die in einem teilsanierten Einfamilienhaus lebt, profitiert in den ersten zwei Jahren. Im Jahr 2021 verringern sich aufgrund der erhöhten Pendlerpauschale die Gesamtkosten um 75 Euro. Durch die steigenden Kraftstoffkosten zahlt der Haushalt im Jahr 2025 insgesamt 108 Euro mehr.
  • Für ein Paar in einer unsanierten Wohnung mit einer alten Gasheizung steigen die jährlichen Mehrkosten leicht an. Die Effekte aus verringerten Stromkosten durch die EEG-Kompensation und erhöhten Heizkosten durch die CO2-Bepreisung gleichen sich jedoch nahezu aus.