EWI-Insights: Zukunft der Elektromobilität

EWI-Insights: Zukunft der Elektromobilität
21. März 2024 |

Deutschland hat bei der Vorbereitung auf E-Mobilität Aufholbedarf und die Integration von Elektrofahrzeugen ins Verteilnetz steht vor Herausforderungen. Woran das liegt und welche Lösungen es geben kann, stellen zwei Fachleute des EWI bei EWI-Insights vor.

Zwei Forschende des Energiewirtschaftlichen Instituts an der Universität zu Köln (EWI) haben im Rahmen der Webinar-Reihe „EWI-Insights“ aktuelle Analysen zum Hochlauf der Elektromobilität präsentiert. Moderiert wurde die Veranstaltung von Dr. Philip Schnaars, Manager am EWI. Researcherin Antonie Reinecke stellte zunächst den EWI EV-Preparedness Index vor. Der Index misst für das Jahr 2022, wie gut die europäischen Länder auf den Hochlauf der Elektromobilität vorbereitet sind. Deutschland belegt in diesem Ranking den 20. Platz und landet mit einem Index-Wert von 5,4 von 10 erreichbaren Punkten im unteren Drittel. Wie im Vorjahr bilden skandinavische Länder die Spitze des Index. Norwegen erreicht beispielsweise einen Index-Wert von 9,4. Schweden landet bei 8,4 und Dänemark bei 8,1 Punkten.

Deutschland hat Aufholbedarf

Deutschland hat Aufholbedarf bei der grünen Stromerzeugung und bei Anreizen für flexibles Laden, zeigt die Analyse. Andere Indikatoren sind zwar nicht ganz auf dem Level der skandinavischen Länder, aber dennoch im oberen Viertel. „Deutschland ist auf einem guten Weg, die Ausbauziele der Ladeinfrastruktur für das Jahr 2050 zu erreichen“, sagt Reinecke.

Elektrofahrzeuge in das Verteilnetz integrieren

Im zweiten Teil der Veranstaltung sprach Researcher Arne Lilienkamp über die Integration von Elektrofahrzeugen ins Verteilnetz. Dies sei ein Koordinationsproblem. Wenn mehr Elektrofahrzeuge auf Deutschlands Straßen kommen, könnte das die Stromverteilnetze vor Herausforderungen stellen, falls mehr Fahrzeuge gleichzeitig geladen werden, so Lilienkamp. Grundsätzlich gäbe es drei Lösungsansätze, um dies zu adressieren: Netzzugang begrenzen, Netzausbau oder Signale aus dem Netz in Form von Eingriffsrechten für Verteilnetzbetreiber. Insbesondere die dritte Option sei dabei vor dem Hintergrund von Klimaschutzzielen und aus Kostengründen der vielversprechendste Ansatz. Lilienkamp sagt, dass es sowohl Signale aus dem Strommarkt wie aus dem Stromnetz geben müsse. Idealerweise seien diese räumlich und zeitlich differenziert.

Die Online-Workshop-Reihe „EWI-Insights“ findet seit dem Jahr 2020 etwa viermal jährlich statt und richtet sich an Fachleute aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik, die an wissenschaftlichen Erkenntnissen aus der Energiewelt interessiert sind. Forschende des EWI bieten Einblicke in aktuelle Studien und Analysen des Instituts.

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