EWI-Studie: Klimaziel 2030 ist mit Kohleausstieg erreichbar

EWI-Studie: Klimaziel 2030 ist mit Kohleausstieg erreichbar
27. August 2019 |

Das EWI hat die Auswirkungen des Kohleausstiegs bis 2038 auf den Strommarkt, CO2-Emissionen und ausgewählte Industrien im Auftrag des Landes NRW analysiert.

Im Auftrag des Ministeriums für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen untersuchte das EWI die Auswirkungen des von der „Kommission für Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung“ beschlossenen Kohleausstiegspfads. Dazu wurden mithilfe des europäischen Strommarktmodells DIMENSION+ die Entwicklungen eines Referenzszenarios mit denen des Kohleausstiegsszenarios verglichen. Aufbauend auf dieser Analyse und weiterführenden Recherchen erfolgte ein internationaler Vergleich der Strompreise für ausgewählte stromintensive Industrien.

In der Analyse kommt das EWI zu folgenden zentralen Ergebnissen: Der empfohlene Ausstiegspfad ermöglicht es, das Klimaziel 2030 für den Energiesektor auch bei moderat steigender Stromnachfrage zu erreichen. Im Referenzszenario hingegen wird dieses Ziel deutlich verfehlt. Europaweit werden durch den Kohleausstieg 1.000 Mio. Tonnen CO2 eingespart. Allerdings ist im Kohleausstiegszenario bis 2025 ein ambitionierter Zubau von Spitzenlastkraftwerken notwendig, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten.

Die Strompreise steigen in beiden Szenarien aufgrund zunehmender Preise für CO2-Zertifikate deutlich an. Der Kohleausstieg führt zu einem zusätzlichen moderaten Strompreisanstieg. Für die betrachteten deutschen Industrieunternehmen nehmen die Strompreise im Vergleich zum Ausland in beiden Szenarien verhältnismäßig stark zu. Beihilfezahlungen zur Kompensation indirekter CO2-Kosten (sog. Strompreiskompensation) können den Anstieg der Strompreise begrenzen.