Das Interesse an Wasserstoff und dessen Folgeprodukten ist in Politik und Wirtschaft groß. Der schrittweise Ausstieg aus der Nutzung fossiler Energieträger ist eine zentrale wirtschaftliche, soziale und politische Herausforderung für die kommenden Jahre.
Der Energieträger Wasserstoff bietet vielfältige Einsatzmöglichkeiten. Er wird insbesondere in Bereichen benötigt, in denen die Elektrifizierung wirtschaftlich nicht effizient oder technisch nicht machbar ist. Wasserstoff kann als Rohstoff in der Prozessindustrie, als Brennstoff für industrielle Prozesswärme, Raumwärme oder Stromerzeugung oder als Kraftstoff für den Mobilitätssektor eingesetzt werden.
Synchroner Aufbau von Nachfrage, Angebot und Infrastruktur
Neben dem direkten Einsatz kann Wasserstoff auch ein Ausgangsstoff für synthetische Folgeprodukte wie Ammoniak, Methan, Methanol oder Kerosin sein. Gegenüber Wasserstoff haben Wasserstofffolgeprodukte vorteilhaftere Transporteigenschaften, welche jedoch gegen niedrigere Gesamteffizienzen und höhere Erzeugungskosten abgewogen werden müssen.
Beim Hochlauf des Wasserstoffmarktes muss ein synchroner Aufbau von Nachfrage, Angebot und Infrastruktur koordiniert werden. In allen drei Bereichen gibt es noch verschiedene Unsicherheiten. Diese Situation kann als „dreiseitiges Henne-Ei-Problem“ bezeichnet werden: Ohne Angebot gibt es keine Nachfrage, ohne Nachfrage gibt es kein Angebot und ohne Transportinfrastruktur ist ein Handel nicht möglich.
Im Rahmen des Forschungsprogramms Wasserstoff widmet sich das EWI zentralen Fragen und setzt dabei auf einen systematischen und integrativen Ansatz sowie modernste wissenschaftliche Methoden.

